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2.1 Globalisierung: Chance für mittelständische Unternehmen
2.2 Internationalisierungsstrategien mittelständischer Unternehmen
2.3 Auf dem Weg zur Internationalisierung: Internationale Kompetenz aufbauen
2.4 Das Unternehmen für den internationalen Wettbewerb fit machen - Organisationsentwicklung für die Internationalisierung

Das Unternehmen für den internationalen Wettbewerb fit machen - Organisationsentwicklung für die Internationalisierung

In welchen Bereichen muss ein Unternehmen Aktivitäten ergreifen, um seine internationale Kompetenz zu erweitern bzw. weiter zu entwickeln? Der Begriff Kompetenz beinhaltet zwei Aspekte, den Qualifikationsaspekt und den Motivationsaspekt.

Abb. 6: Begriff der Handlungskompetenz

Entsprechend kann man den Begriff der internationalen Kompetenz in eine Qualifikations- und eine Motivationskomponente unterteilen: Mitarbeiter müssen fachlich und persönlich in der Lage sein, die Aufgaben zu erfüllen, sie müssen dazu bereit sein und schließlich müssen sie einen Auftrag haben zu handeln.

Internationale Kompetenz kann man deshalb nicht einfach fordern oder anordnen - sie muss entwickelt werden. Dadurch, dass man die richtigen Mitarbeiter einstellt und dadurch, dass man dafür sorgt, dass die vorhandenen Mitarbeiter das notwendige Können und die richtige Einstellung haben.

Darüber hinaus gibt es eine weitere wichtige Unterscheidung. Internationale Kompetenz darf man nicht allein individuell auf den einzelnen Mitarbeiter bezogen sehen. Mit Fremdsprachenkenntnissen und weltoffen denkenden Mitarbeitern allein ist dem Unternehmen nicht geholfen. Organisationsstrukturen, Kommunikationswege und die Unternehmenskultur müssen genauso international ausgerichtet werden.


Abb. 7: Unterschiedliche Maßnahmen zum Aufbau internationaler Kompetenz

Das Unternehmen als Ganzes hat damit ebenfalls eine Art internationaler Kompetenz. Und diese Kompetenz kann man wiederum in eine Qualifikations- und eine "Motivationskomponente" unterteilen. Entwicklungsarbeit muss an beiden Seiten angreifen: Prozesse und Organisationsstrukturen müssen so organisiert werden, dass internationales Agieren möglich wird, und auf der anderen Seite muss der Wahrnehmungshorizont des Unternehmens auf internationale Chancen ausgerichtet werden.

Das Ziel sollte es sein, die internationale Kompetenz im Unternehmen auf eine breite Basis zu stellen. Auf diese Weise erarbeitet sich das Unternehmen Handlungsspielräume im internationalen Wettbewerb, die ohne diese erweiterten Kommunikationsfähigkeiten nicht offenstehen würden.

"Es gibt Dinge, die muss man anpacken, weil sie Zeit brauchen", merkt eine mittelständische Unternehmerin an. Mit ihrem Unternehmen - einem großen Büro für technische Übersetzungen - hat sie gemeinsam mit einem deutschen Partner, der in Südafrika lebt, dort ein Unternehmen gegründet, in dem Schreib-, Erfassungs- und Korrekturarbeiten sowie Übersetzungen ins Japanische durchgeführt werden - es leben viele Japaner in Südafrika. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten - der Partner hat inzwischen das Unternehmen verlassen - läuft die Kooperation jetzt sehr gut: Das Unternehmen kann Übersetzungen schneller und zu niedrigeren Kosten fertigstellen als seine Mitbewerber in Deutschland.

Der Wunsch, jede Chance nutzen zu können und für jede Entwicklung im internationalen Markt gewappnet zu sein, ist sicher eine Illusion. Aber es ist ein lohnendes Ziel, Kompetenzen für den Umgang mit Chancen und den raschen Veränderungen im internationalen Markt zu erwerben. Denn eines ist klar: Unternehmen, die sich nicht heute für die Chancen internationaler Aktivität öffnen, verpassen wichtige Gelegenheiten. Sie verzichten darauf, Erfahrungen zu sammeln, daraus zu lernen, und damit Potentiale für zukünftigen Erfolg aufzubauen. Die Marktentwicklung in vielen Ländern bietet gute Gelegenheiten, die Internationalisierung erfolgreich zu bestehen.

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