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Die deutsche Wirtschaft exportiert nahezu ausschließlich auf Hochpreissegmenten. Branchen wie Umwelttechnik, Maschinenbau, Chemie, Elektrotechnik und Kraftfahrzeugbau haben mit hohen Innovationsleistungen dazu beigetragen, dass der Anteil der industriellen Produktion am Bruttoinlandsprodukt in Deutschland heute noch immer wesentlich höher ist als z.B. in den USA und Großbritannien.
Diese Produkte müssen ihren Platz im weltweiten Wettbewerb suchen und behaupten. Sie treffen dabei auf alte, aber auch neue Konkurrenten - wie Südkorea, Taiwan, Singapur, Israel - die auf den dabei entstehenden Preiswettbewerb teilweise viel besser eingestellt sind.
Um ihre Wettbewerbsposition im internationalen Markt zu verbessern bleibt deutschen Unternehmen vor allem eine Möglichkeit: nämlich so gut zu sein, dass hohe Preise erzielt werden können. In dieser Herausforderung liegt das Risiko der Globalisierung, aber auch seine Chance: die Möglichkeiten des globalen Wirtschaftswachstums dazu zu nutzen, die Kompetenz und die Qualifikation des Unternehmens zu steigern und damit einen entscheidenden Schritt in die internationale Zukunft zu gehen.
In den traditionellen Technologiebranchen hat es in Deutschland immer schon mittelständische Unternehmen gegeben, die als "hidden champions" den Markt für ihre Produkte auf der ganzen Welt gefunden haben. Für solche Unternehmen ist Globalisierung seit langem gelebte Praxis.
Ihnen ist schon immer bewusst, dass sie als mittelständische Unternehmen nur mit einer starken Spezialisierung der Produkte und der Mitarbeiter eine solche exponierte Marktposition halten können. Gern bezeichnen diese Unternehmen ihr betriebstreues, erfahrenes Personal, das sich ständig an den Bedürfnissen des Kunden orientiert, als ihren wichtigsten Erfolgsfaktor. Diese mittelständischen Unternehmen haben für die Probleme der internationalen Qualifikation eigene Lösungen entwickelt, der Erfolg gibt ihnen recht.
Diese international erfolgreichen mittelständischen Unternehmen als Vorbild zu nehmen, heißt deshalb vor allem, auf die Qualifikation der Mitarbeiter zu setzen. Es wird immer mehr deutlich, dass nur eine konsequente Leistungsstrategie einen langfristigen Erfolg als deutsches Unternehmen ermöglicht - und dass diese Strategie hervorragend qualifizierte Mitarbeiter erfordert.
Internationalisierung aktiv zu betreiben, heißt auch, die Marktveränderungen nicht passiv als Bedrohung aufzufassen, und ihr mit einer entsprechenden Widerstands- bzw. Verteidigungshaltung zu begegnen. Statt dessen kommt es darauf an, die Dynamik der Internationalisierung in der Unternehmensstrategie zu verankern, und damit in eine dynamische Entwicklung des Unternehmens umzusetzen.
Abb. 1: Aktiver und Passiver Internationalisierungsbegriff
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