Startseite  | vor  | zurück  |
3.1 Internationale Kompetenz - ein vielfältiger Anspruch und eine komplexe Realität
3.2 Kommunikative Kompetenz - Die wichtigste Voraussetzung
3.3 Mobilität: Bereitschaft zur Veränderung und die richtige Einstellung für internationalen Erfolg
3.4 Internationalität: Bringschuld der Mitarbeiter oder Aufgabe für das Unternehmen?

Internationalität: Bringschuld der Mitarbeiter oder Aufgabe für das Unternehmen?

Es stellt sich die Frage, wer denn dafür verantwortlich ist, dass das Unternehmen "weltläufiger" wird, dass dort ein internationaler Geist weht?

Abb. 15: Wer ist verantwortlich für die internationale Kompetenz der Mitarbeiter?

Bei den Fremdsprachenkenntnissen hilft oft ein "sanfter Druck": Die Fähigkeit, sich in Englisch verständigen zu können, kann heute zur Allgemeinbildung gezählt werden. Für den Aufbau und die Pflege grundlegender Englischkenntnisse ist damit jeder Mitarbeiter selbst verantwortlich.

Gleichzeitig ist dem Unternehmen jedoch nicht damit gedient, internationale Kompetenz einfach zu fordern. Bei neu eingestellten Mitarbeitern ist das noch relativ leicht. Bei erfahrenen Mitarbeitern, die die Internationalität nicht schon in ihrer Ausbildung aufbauen konnten, sollte diese Entwicklung durch das Unternehmen gefördert werden.

Abb. 16: "Entwicklungshilfe" für eine internationale Persönlichkeit

Die beste Gelegenheit zum Aufbau internationaler Kompetenz bietet gleichwohl die Einstellung neuer Mitarbeiter. Vor allem bei Führungsnachwuchskräften sollte man auf internationale Offenheit und entsprechende kommunikative Fähigkeiten Wert legen.

  • Fremdsprachenkenntnisse
  • Erfahrungen in der Kommunikation mit Menschen anderer Kulturkreise
  • Internationale Biographien
  • Erfahrungen mit dem Leben und Arbeiten in einem fremden Kulturkreis
  • Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit internationalen Teams

Abb. 17: Wodurch entwickelt sich eine international kompetente Persönlichkeit?

Wer heute junge Hochschulabsolventen einstellt, setzt gute Englischkenntnisse und eine gewisse internationale Lebenserfahrung voraus. Die vielfältigen Programme, die vom Schüleraustausch über Sprachreisen, über Praktika bis zu Studienangeboten im Ausland reichen, haben dafür gesorgt: Auslandserfahrungen sind heute bei Hochschulabsolventen keine besonderen Qualifikationen mehr, nach denen man lange suchen muss und die hohe Gehaltsforderungen rechtfertigen würden. Der Anteil der Hochschulabsolventen mit internationalen Erfahrungen ist in den letzten Jahren stetig gestiegen.

Die folgende Checkliste nennt einige Gesichtspunkte internationaler Kompetenz, die im Bewerberinterview ermittelt werden sollten:

Sachkompetenz

  • Zeugnisse, Arbeitsproben, Berufserfahrung, Weiterbildung etc.

Kommunikative Kompetenz

  • Wie gut sind seine/ihre aktiven Sprachkenntnisse? Lassen Sie den Bewerber seinen Lebenslauf in einer seiner Fremdsprachen referieren.
  • Wie geht der Bewerber / die Bewerberin mit Unsicherheit um?

Interkulturelle Kompetenz

  • Verfügt er/sie über Lebenserfahrung in einem fremden Kulturkreis?
  • Wie ausgeprägt bzw. reflektiert ist sein kulturelles Selbstbewusstsein?
  • Äußert er/sie ablehnende oder negative Vorurteile über bestimmte Nationen?

Mobilität

  • Wie ist die Einstellung, Bereitschaft zu einem Auslandsaufenthalt
  • Kann er/sie Mobilität durch aktive Auslandserfahrung belegen?
  • Erlaubt die familiäre Situation einen Auslandsaufenthalt?

Abb. 18: Checkliste "Persönliche internationale Kompetenz"

© Wuppertaler Kreis e.V., Köln • http://www.wkr-ev.de