Generationswechsel in Familienunternehmen |
6. Zu guter LetztEs wurde deutlich, daß nach einem Generationswechsel auf den Nachfolger viele Fragen und Probleme zum Thema Unternehmenskultur zukommen können. Bei der Lösung dieser Probleme ist aber nicht nur der dann im Boot sitzende Junior gefragt. Auch der Senior kann im Vorfeld der Übergabe durch vorausschauendes Handeln den Weg ebnen. Senior und Junior sollten im Vorfeld zumindest folgende drei Fragenkomplexe beantworten:
Erfahrungsgemäß sind diese Fragen nicht ganz leicht zu beantworten. Dies gilt besonders dann, wenn dabei eine gehörige Portion Selbstkritik angebracht wäre. Das Verhältnis zum designierten Nachfolger sollte ausreichend gut sein, um die Fragen gemeinsam zu diskutieren. Wer ein gesundes Unternehmen mit Zukunftsperspektive übergibt, kann auf mehr Stabilität hoffen. Je größer der Handlungsbedarf im Unternehmen ist, desto schneller wird der Junior versuchen müssen, Dinge zu ändern. Ein vorausschauender Unternehmer sollte rechtzeitig das Zepter aus der Hand geben, nicht erst, wenn die Gesundheit eine erfolgreiche Führung nicht mehr zuläßt. Perspektiven für die Zeit danach erleichtern den Ausstieg. Der Junior sollte ein klares Einstiegskonzept haben. Die Probleme, die durch die Umsetzung neuer Ideen oder die Einführung eines neuen Führungsstils auftreten, sollten nicht unterschätzt werden. Angst und Unsicherheit bei den Mitarbeitern entstehen durch Unwissen, nicht durch Wissen. Daher sollten alle Ziele klar und deutlich vermittelt werden. Das Ziel eines jeden Junior-Unternehmers sollte es sein, so schnell wie möglich das Vertrauen der Mannschaft zu gewinnen. Nur durch Glaubwürdigkeit in Wort und Tat und durch die Unterstützung der Mitarbeiter kann die anvisierte Unternehmenskultur auf Dauer Realität werden. Nicht alles, was war, muß umgestürzt werden. Vieles ist erhaltenswert, ob es um Handlungsprinzipien oder das Know-how der Mitarbeiter geht. Daher sollten Veränderungen an der Unternehmenskultur im notwendigen Rahmen bleiben und sollte nicht um jeden Preis die eigene Note aufgedrückt werden. Das, was für die Zukunft des Unternehmens oder den eigenen Führungsstil hinderlich ist, sollte in Angriff genommen werden. Auch hier spielt die Art und Weise der Kommunikation eine große Rolle. Wer etwas sagt, sollte sich auch selber daran halten. Bei allem ist Geduld gefragt. Nicht alles läßt sich sofort umsetzen, und nicht alles muß sofort geschehen. Manch ein Mitarbeiter wird es durch Fleiß und gute Arbeit später einmal danken, wenn man ihm die Chance und Zeit gibt, sich an neue Anforderungen und Gegebenheiten zu gewöhnen. |
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