Generationswechsel in Familienunternehmen Startseite  | zurück  | weiter  |
Zehn Handlungsempfehlungen für den Senior: 1 • 2 • 3 • 4 • 5 • 6 • 7 • 8 • 9 • 10

1.  Bedenken Sie bei der Wahl Ihres Nachfolgers Alternativen

Die zwei Söhne des Seniors verstanden sich hervorragend. Zusammen verbrachten sie viele Urlaube und teilten die meisten Hobbys. Als der Vater sie auf eine mögliche Nachfolge ansprach, beschloß der Familienrat, daß die beiden Brüder dies unter sich ausmachen sollten. Da der ältere Bruder seit jeher ein sehr angespanntes Verhältnis zu seinem Vater hatte, waren die beiden sich schnell einig, daß dem Jüngeren von beiden diese Aufgabe obliege. Einige Jahre später kam der designierte Nachfolger bei einem tragischen Unfall ums Leben. In der Zwischenzeit hatte sich der ältere Sohn einen völlig anderen beruflichen Weg gesucht und hätte beinahe nicht mehr für die Übernahme der Unternehmensleitung zur Verfügung gestanden.

Dieser tragische Fall zeigt ein Problem auf, daß die Interviews in überraschender Deutlichkeit offenbarten. In nicht einmal der Hälfte der untersuchten Fälle gelang es dem Senior-Unternehmer, einen Nachkommen als Nachfolger zu installieren. Einmal waren keine direkten Nachkommen da, so daß ein Neffe Nachfolger wurde. In anderen Fällen waren entweder die Kinder nicht bereit, in das Unternehmen einzutreten oder es kamen andere Umstände dazwischen: Die Tochter heiratete in die USA, oder der Vater wurde plötzlich krank und die bereits im Unternehmen tätigen Söhne waren noch zu jung zur Übernahme der Gesamtverantwortung. In anderen Fällen überwarfen sich Vater und Sohn derart, daß sie beschlossen, getrennte Wege zu gehen.

Berücksichtigt man die Tatsache, daß viele Unternehmer ihren Betrieb auch verkaufen oder einen Fremdmanager einstellen, so wird deutlich, wie schwer es ist, den richtigen Nachfolger zu finden und darüber hinaus, wie riskant es sein kann, sich auf einen eingeschlagenen Weg zu verlassen. Es ist sicherlich für die Beteiligten und besonders den designierten Nachfolger emotional schwierig, wenn der Senior von vornherein Alternativen einplant. Die Beispiele zeigen aber, daß man sie zumindest im Hinterkopf behalten sollte.

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