Trendstudie 2016 des Wuppertaler Kreises
 

Digitalisierung verändert die Weiterbildung

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Der Wuppertaler Kreis e.V. - Bundesverband betriebliche Weiterbildung ist der Verband der führenden Weiterbildungseinrichtungen der Wirtschaft.

Der jährlich ermittelte Geschäftslage-Indikator Weiterbildung des Wuppertaler Kreises zeichnet für das Jahr 2016 mit 113 Indexpunkten ein positives Bild über die Lage auf dem Weiterbildungsmarkt. Der Indikator bildet den wirtschaftlichen Erfolg der Weiterbildungsdienstleister während des laufenden und des vergangenen Jahres sowie die Erwartungen für das kommende Jahr ab. Im laufenden Jahr rechnen die Institute mit einer Fortsetzung der positiven Entwicklung der vergangenen Jahre. Besonders bei firmeninternen Seminaren sind die Erwartungen positiv: Zwei Drittel der Institute rechnen hier mit Zuwächsen. Gleichwohl ist die Stimmung im Vergleich zu den Vorjahren etwas weniger euphorisch, auch weil die Wettbewerbssituation und die Entwicklung der Kosten eine erhöhte Aufmerksamkeit auf die betriebswirtschaftliche Situation der Weiterbildungsunternehmen erfordert.

 

Abb. 1: Geschäftslage, Kosten, Wettbewerb: Indikatoren des Wuppertaler Kreises

 

Die Digitalisierung erfordert vielfältige Innovationen in der Weiterbildung. Zwei Drittel der Institute bieten Online-Formate wie das Lernen in virtuellen Klassenzimmern und Webinare an. Auch Videoproduktionen gehören dabei zum Angebot. Für die Zukunft erwarten die Bildungsunternehmen, dass sich der Trend zum digitalen Lernen fortsetzt und dass Präsenzformate zunehmend durch digitale Angebote ergänzt werden. Bildungsinhalte werden zukünftig vermehrt in Form von Weiterbildungs-Apps entwickelt und den Betrieben für ihre Beschäftigten bereitgestellt.

Die Weiterbildungsbranche wird durch die Digitalisierung grundlegend verändert. Die Weiterbildungsanbieter der Wirtschaft erleben die Digitalisierung als Motor für eine noch stärkere Integration der Weiterbildungsdienstleistungen in die Prozesse der Unternehmen. Weiterbildungsinstitute entwickeln sich zu Systemanbietern, die als Outsourcing-Partner von Unternehmen alle Bildungsleistungen aus einer Hand anbieten. Sie sind auch Wissensmanager, die im laufenden Arbeitsprozess Bildung nachfrageorientiert "just in time" organisieren.

Führungskräfte zu qualifizieren ist eine der wichtigen Aufgaben der betrieblichen Weiterbildung, schließlich trägt die Qualität der Führung zu einem erheblichen Anteil zum Unternehmenserfolg bei. Im Angebot der Weiterbildungseinrichtungen sind deshalb Maßnahmen zur Führungskräfteentwicklung ein fester Bestandteil. Der Schwerpunkt liegt aus Sicht der Weiterbildungsdienstleister im Bereich der Führungskompetenzen, hier sehen sie den höchsten Entwicklungs- und Handlungsbedarf. Wichtige Kompetenzen sind dabei das strategische Denken und Handeln und Fähigkeiten im Management von Veränderungen im Unternehmen.

Bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt liegt die besondere Kompetenz der Weiterbildungsinstitute darin, in Zusammenarbeit mit Unternehmen praxisnahe Integrations- und Qualifizierungsprogramme durchzuführen. Fast zwei Drittel der Institute sind dort aktiv oder haben konkrete Planungen zu solchen Maßnahmen. Im Jahre 2015 haben mehr als 1,3 Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, überwiegend Fach- und Führungskräfte der Wirtschaft, an einem der über 140.000 Seminare, Lehrgänge und Weiterbildungsveranstaltungen der Mitgliedsinstitute des Wuppertaler Kreises teilgenommen. Mit den Weiterbildungsdienstleistungen erzielten die Unternehmen im Wuppertaler Kreis im Jahr 2015 gemeinsam einen Jahresumsatz von über 1,3 Milliarden Euro.

 

Abb. 2: Umsatzerwartungen der Mitgliedsunternehmen des Wuppertaler Kreises für 2016

 

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Köln, im Juli 2016

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