Der erste Erfahrungsaustausch der neuen Plattform für die Weiterbildung von Führungskräften findet in Wuppertal statt. Der Ort der Zusammenkunft wird zum Namensgeber des Wuppertaler Kreises.
Auf Einladung von W.D. von Witzleben, dem Vorsitzenden der Gesellschaft zur Förderung des Unternehmernachwuchses GFU), treffen sich die Vertreter von mehreren Instituten, die auf dem Gebiet der Weiterbildung von Führungskräften tätig sind, zum Erfahrungsaustausch. Das erste Gespräch unter dem Vorsitz von Dr. Ludwig Vaubel findet am 27. Mai 1955 in Wuppertal statt. Bereits wenige Wochen später trifft man sich zu einem weiteren Gespräch in Wuppertal, an dem sich neben 12 Instituten auch Vertreter von Ministerien, Hochschulen und Unternehmen beteiligen.
Die Geschäftsführung für die Erfahrungsaustauschplattform, für die nach dem Ort der Zusammenkunft der Name „Wuppertaler Kreis“ gefunden wird, liegt beim Deutschem Institut zur Förderung des industriellen Führungsnachwuchses (DIF). Das DIF führt darüber hinaus auch die Baden-Badener Unternehmergespräche durch.
Heute würde man es eine Market Survey nennen: Als erste Aufgabe des Wuppertaler Kreises wird im Juli 1955 bei einem gemeinsamen Treffen beschlossen: "...zunächst einmal den Versuch zu unternehmen, die verschiedenen bereits ausgeübten Tätigkeiten (der Mitglieder) zu kennzeichnen und die Tendenzen darzulegen, in denen die einzelnen Organisationen ihre Tätigkeit weiterführen, erweitern oder beschränken wollen." Ein Formblatt erfasst das Leistungsangebot von 15 Instituten, und die Auswertung ergibt einen ersten Überblick über die Schwerpunkte in der Weiterbildung von Führungskräften.
Memorandum zur Gründung 1955 (PDF, 11 MB)
Der erste umfassende Überblick über die erfassten Leistungsangebote zeigt, dass bereits ein reichhaltiges Angebot für Führungskräfte unterschiedlicher Führungsebenen besteht. In wieweit dieses Angebot auch vollständig ist, lässt sich jedoch nicht ohne weiteres feststellen, da z.T. sehr unterschiedliche Definitionen für die angesprochenen Führungskategorien und die angebotenen Weiterbildungsveranstaltungen verwendet wurden. Der Wuppertaler Kreis bemüht sich deshalb zunächst intern um die Klärung der verwendeten Begriffe. Ein "Ausschuss Führungskräfte" untersucht Funktion und Stellung dieses Personenkreises innerhalb der Unternehmenspyramide und erarbeitet Voraussetzungen und Vorschläge für eine sinnvolle überbetriebliche Weiterbildung.